Die Literatur ist voll vom Ideal einer Art "Rütlischwur", der die Projektbeteiligten zusammenschweißt und alle persönlichen und gemeinsamen Schwierigkeiten im Sinne der gemeinsamen Idee und Überzeugung überwinden hilft. Die Realität ist nüchterner: In der Regel treffen in Projekten Personen aufeinander, die aus unterschiedlichen Kulturen mit unterschiedlichen Interessen und Motivationen und unterschiedlichen Anliegen mehr oder weniger freiwillig zusammenarbeiten dürfen, sollen oder müssen. So schön das Ideal des völligen Sich-aufeinander-verlassen-Könnens wie bei den Personen, die durch den "Rüttlischwur" verbunden waren, auch ist, so selten ist es in der Realität. Das hängt nicht nur von den Personen und ihren Beziehungen zueinander ab, sondern ist auch von den Umständen geprägt, unter welchen die Personen zusammenarbeiten wollen, dürfen, sollen oder müssen.
Es geht also um die Aufgabe des Projektmanagements, für das
Projekt und das Projektmanagement eine solche Kultur zu
ermöglichen, die das Zusammenarbeiten zum Zwecke der Erreichung
der Projektziele ermöglicht und erhält. In kleinen Projekten mag
dies mit einer ausreichenden sozialen Kompetenz des
Projektleiters bzw. der Projektverantwortlichen noch möglich zu
sein. Spätestens dann, wenn die Zahl der Beteiligten die Zahl
Zehn überschreitet, nehmen gruppendynamische, soziodynamische
und machtgesteuerte Verhaltensweisen zu. Dann ist die
Projektkultur nicht mehr ausschließlich von der Person des
Projektleiters geprägt, sondern ein Ergebnis der Unterschiede
und Gemeinsamkeiten und des Umgangs damit.
Praxisfälle der Teilnehmer können konkret bearbeitet werden.
(auszugsweise):
Ermittlung, welche Art von Projektkultur für das Projekt bzw.
das Projektmanagement am zweckdienlichsten ist.
Ermittlung der Komponenten der Projektkultur, die im Projekt bzw. im Projektmanagement für den Projekterfolg bzw. für ein erfolgreiches Projektmanagement besondere Bedeutung haben:
Art und Weise der Erfolgsorientierung
Erfolgsorientierung
Misserfolgsorientierung
Misserfolgsvermeidungsorientierung
Gleichgültigkeit gegenüber dem Projekterfolg
Fixierungen
Nähe und Distanz
Distanzlosigkeit / "Eierkuchen" bis
Beziehungs- und Kontaktvermeidung
Verantwortung
Verweigerung bis
Überverantwortlich
Disziplin
Disziplinlosigkeit bis
völlig devotische Unterordnung
Ermittlung der notwendigen Klärungsprozesse und
Auseinandersetzungen, um unter den Projektbeteiligten die
Projektkultur zu entwickeln
Ermittlung und Festlegung der Maßnahmen sowie Vereinbarungen zur
Pflege und Entwicklung der Projektkultur
Ermittlung und Festlegung der erforderlichen Beratung und Begleitung der Maßnahmen durch Dritte
Konsequenzen für die Projektorganisation
Konsequenzen für das Projektmanagement
Konsequenzen für die Projektaufträge
Konsequenzen für die Verträge und Vereinbarungen im Projekt
Referenz und weitere Orientierungen:
Wo erhalte ich Beratung und Unterstützung?