Wissen ist Macht und die Macht gehört in Organisationen der Hierarchie, die verkörpert wird durch jene Personen, die mit den entsprechenden Funktionen betraut werden und die daraus folgenden Verantwortungen tragen.
Das Wissensmanagement sollte in Organisationen nicht mit hierarchischer Macht ausgestattet werden. Das Risiko des alsbaldigen Machtmissbrauches, der Rigidität und Unbarmherzigkeit gegenüber allen nicht-Linientreuen ist einfach zu groß, auch wenn die entsprechend handelnden Personen bessere andere Absichten hegen. In allen totalitären Organisationen ist das Wissensmanagement deshalb immer ein Vorrecht der Person in der höchsten Hierarchiestufe.
Nicht nur in Projekten und im Projektmanagement geht es beim Wissensmanagement nicht um Fragen des "richtigen" Wissens, sondern um die Bereitstellung der Vielfalt des Wissens. Dazu gehört es auch, jenes Wissen bereitzustellen, das als "falsch", "widerlegt", "unüberprüft", "unhaltbar", "vorläufig", "unsicher" und anderes bezeichnet wird. Es ist oft gerade dieses diffuse Wissen, das in Projekten zwar die größten Schwierigkeiten verursacht, aber auch die besten Lösungen ermöglicht, weil der Entscheidungs- und Handlungshorizont erheblich vergrößert wird.
Dem Wissensmanagement sollten, obwohl es nicht mit hierarchischen Kompetenzen ausgestattet werden sollte, dennoch Möglichkeiten eröffnet werden zu intervenieren, wenn Entwicklungen drohen oder sich Verhaltensweisen festigen, die das Projekt gefährden oder nachhaltigen anderweitigen Schaden verursachen können.
Die Teilnehmenden ermitteln notwendige und ausreichende Interventionen für das Wissensmanagement.
Praxisfälle der Teilnehmer können konkret bearbeitet werden.
(auszugsweise):
Merkmale von erstarrendem Wissen: Grenzen,
Grenzdurchlässigkeiten gegenüber neuem Wissen zu rigide
Merkmale von sich zerstreuendem Wissen: unzureichende Filter,
unerwünschte Fremdeinflüsse
Merkmale von Auflösung von gesichertem Wissen: Unterlaufungen,
Dilettantismus
Merkmale von Verzicht auf Wissen: Dummheit, Vorsatz, Boykott
Merkmale von falschem Einsatz von Wissen: Gefährliche
Experimente
Merkmale von unwirksamen Schutz von Wissen: Sabotage, Spionage,
vorsätzliche Falschinformationen
Merkmale von alsbaldigem Verlust von Wissen: Personalwechsel,
Headhunting, Altersgrenzen
Ermittlung und Benennung der Personen, die entsprechende
Wahrnehmungen "offiziell" machen dürfen
Ermittlung und Benennung der Vorgehensweisen bei entsprechenden
Wahrnehmungen
Festlegung der Informationsrechte
Festlegung der Informationspflichten
Festlegung der Regeln und Spielregeln
Konsequenzen für das Projektmanagement
Konsequenzen für das Konfliktmanagement
Konsequenzen für das Verhalten im Projekt und im
Projektmanagement
Konsequenzen für die Personalauswahl und den Personaleinsatz
Referenz und weitere Orientierungen:
Wo erhalte ich Beratung und Unterstützung?