Es geht darum, zu ermitteln, welches Wissen von wo nach wohin zu transportieren ist. Die Aufgabe hat viel Ähnlichkeit mit den logistischen Aufgaben, wie sie z. B. in einer Spedition anfallen. Sie muss auch wissen, WAS zu transportieren ist, bevor sie planen kann, wie und wann und womit sie die Transportleistungen erbringt. Ferner geht es darum, Annahmen darüber zu bilden, welches Wissen voraussichtlich fehlen wird und von den Betroffenen und Beteiligten selbst zu generieren sein wird.
Wissen ist ein immaterielles Gut, das bestenfalls benannt, aber nicht quantifiziert werden kann. Das voraussichtlich benötigte Wissen ist zudem abhängig von den Personen, den Umständen und der jeweils aktuellen Situation und Dynamik.
Die Bestandsaufnahme des erforderlichen Wissens arbeitet immer mit hohen Unsicherheiten. Die größte Herausforderung liegt jedoch in der Art und Weise der Bestandsaufnahme selbst: Es geht schließlich letztlich um die Auseinandersetzung mit Personen und deren vermutlichen Wissens, Wissenslücken und voraussichtlichen Aufgaben- und Problemstellungen, in welchem die Personen einen Bedarf an neuem Wissen haben können, den sie im Vorfeld selbst nicht benennen können. (Das Wissen um das Nichtwissen kann nicht gewusst werden.) Die Bestandsaufnahme sollte auch erheben, welche anderen Personen bereits über das voraussichtlich benötigte Wissen verfügen. Ferner sollten Annahmen darüber gebildet werden, wie das voraussichtlich benötigte, aber (noch) nicht vorhandene Wissen am besten generiert werden könne.
Die Teilnehmenden setzen sich mit der Methodik, den Instrumenten und den Vorgehensweisen auseinander, die helfen zu erkennen, welches Wissen von welchen Personen in der Projektarbeit voraussichtlich benötigt wird. Sie ermitteln bzw. bilden Annahmen darüber, bei welchen Personen im eigenen Unternehmen dieses Wissen vorhanden sein sollte. Ferner ermitteln sie, ob und wie diese Personen in die Projekte bzw. in das Projektmanagement zum richtigen Zeitpunkt und in der ausreichenden Art und Weise eingebunden werden können.
Die Teilnehmenden ermitteln darüber hinaus, ob das voraussichtlich benötigte Wissen bereits in kristallisierten Formen vorliegt und ob diese Formen voraussichtlich für das Projekt bzw. das Projektmanagement nutzbar ist bzw. welche Maßnahmen erforderlich sind, um dies zu ermöglichen. Solche kristallisierte Formen von Wissen können Vorlagen, Konzepte, Formulare, Anleitungen, Checklisten, Informationen, Daten, Übersichten, Erfahrungsberichte, Forschungsergebnisse, Untersuchungsergebnisse, Analysen, Gutachten, Prognosen, Dokumentationen, Archive und andere Hilfen aller Art sein.
Praxisfälle der Teilnehmer können konkret bearbeitet werden.
(auszugsweise):
Ermittlung von voraussichtlichen Situationen, in welchen
möglicherweise die eingesetzten Personen Grenzen ihrer
bisherigen Erfahrungen erfahren könnten
Ermittlung der voraussichtlichen Inhalte der Aufgaben, um die es
dabei gehen wird (Situationserfassung, Strukturierungen,
Entscheidungen, Verhaltensweisen, Methodik, Konflikte,...)
Ermittlung der Personen, die bisher ähnliche Situationen erlebt
und mehr oder weniger gut gemeistert haben
Ermittlung der Art und Weise, wie diese Personen frühzeitig in
das Projekt oder das Projekt formell oder informell oder
strukturell, z. B. mit Aufgabenpaketen oder Verpflichtungen zu
bestimmten Dienstleistungen eingebunden werden können
Ermittlung der Art und Weise, wie durch Vorgesetzte,
Auftraggeber, Projektausschuss, Berater die Konfrontation mit
der Notwendigkeit, sich neues Wissen anzueignen, erfolgen kann
Ermittlung der Art und Weise, wie durch das Wissensmanagement
das vermutlich benötigte, bereits im Unternehmen vorhandene
strukturierte Wissen so aufbereitet werden kann, dass es zum
rechtzeitigen Zeitpunkt von den Bedürftigen selbst gesucht,
gefunden, als relevant erkannt und genutzt werden kann.
Auslöser für die Überprüfung, Neujustierung oder Generierung von Wissen
Fragen
Strukturierungshilfen, Übersichten, Landkarten
Bewertungshilfen
Konfrontationen
Rückmeldungen, Rapport, Rechenschaftsberichte
Forderungen, Setzungen, Grenzziehungen
Erlaubnisse von bisher Unüblichem
Verbote von Gewohntem
Reflexionen
Szenarien
Ermittlung der angemessenen Einbindung des Wissensmanagements
in der Projektorganisation
Ermittlung und Festlegung der Regeln und Spielregeln für das
Wissensmanagement im Projekt
Ermittlung und Festlegung der Personen für das projektbezogene
Wissensmanagement
Ermittlung und Festlegung der Regelprozesse des
Wissensmanagements
Ermittlung und Festlegung der Regelkommunikation des
Wissensmanagements
Konsequenzen für das Projektmanagement
Konsequenzen für die Personalarbeit
Konsequenzen für die Projektaufträge
Referenz und weitere Orientierungen:
Wo erhalte ich Beratung und Unterstützung?